Christina Grave-Leismann – unsere Grüne im Rat

24. November 2024

Name: Christina Grave-Leismann

Alter: 70 Jahre

Beruf: Lehrerin im Ruhestand

Hobbys:  Zeit mit den Enkelkindern verbringen, Spaziergänge/Radfahren mit dem Hund, Sport, Lesen, Reisen mit Wohnwagen, Wohnmobil, Partnerschaftsverein….

Wie lange wohnst du schon in Selm:  Seit 1985

Wie lange bist du schon Mitglied im OV? Seit 05.12.2013

Warum bist du Mitglied geworden? Als Jugendliche habe ich das Buch „Grenzen des Wachstums“ vom Club of Rome (1972 veröffentlicht) gelesen, sowie viele wissenschaftliche Zeitschriften, die sich schon damals häufig den Themen Umwelt- und Klimaschutz gewidmet haben. Auch in meinem Geographiestudium habe ich mich schwerpunktmäßig mit den Bereichen Aufbau der Erde, Wasser, Gletscher, Klima, aber auch der Stadtgeographie beschäftigt. Der Gedanke, dass wir die Natur aufgrund unserer Lebensweise zerstören hat mich damals fassungslos gemacht. Deshalb war es mir immer wichtig mich im Umwelt- und Naturschutz zu engagieren. Hierzu gehört auch der Ausstieg aus der Kernenergie, da wir keine Lösung für die Endlagerung der hochradioaktiven Abfälle haben, und auch ein Reaktorunfall nicht ausgeschlossen werden kann. Ein weiteres wichtiges Thema war und ist für mich die Friedenspolitik. „Frieden schaffen – ohne Waffen“ wäre ein richtiger Weg. Allerdings müssten sich alle Staaten daran halten. Als ich hörte, dass sich in Selm ein OV der Grünen gründen will, bin ich zu der Gründungsveranstaltung gegangen und Mitglied geworden.

Wie sieht deine Arbeit bei den Grünen in Selm aus? Ich bin im Stadtrat, und in der Partei gehöre ich als Kassiererin dem Vorstand an.

Welche Themen bewegen dich in der Kommunalpolitik besonders? Ich möchte mich dafür einsetzen, dass Selm für die Kinder und Jugendlichen ein gutes Zuhause ist, eine Stadt, in der sie gerne wohnen und ihnen viele Möglichkeiten offenstehen. D.h. es müssen ausreichend Betreuungsplätze sowohl für die Kitakinder als auch für die Schulkinder vorhanden sein. Mich bewegt in diesem Zusammenhang, dass große zentrale Einrichtungen gebaut werden- wie die Kita St. Josef- dafür aber kleine Kitas schließen müssen, Dies bedeutet für viele längere Wege.  Es gibt zahlreiche Neubaugebiete, aber auch hier fehlt bezahlbarer Wohnraum. Neubaugebiete, Gewerbegebiete bringen wichtige Steuereinnahmen, bedeuten aber auch Flächenfraß. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass in Selm der ökologische Aspekt in jedem Baugebiet eine übergeordnete Rolle spielt, was natürlich dazu führen kann bestimmte Flächen nicht zu bebauen.

Was würdest du in Selm gerne verändern?  Das Wahlverhalten der Selmer Bürger*innen hat gezeigt, dass sie unzufrieden mit der Politik sind. Wir müssen deshalb ihre Sorgen, Ängste, Probleme und Wünsche ernst nehmen und, wo immer es möglich ist, Abhilfe schaffen. Dies gilt vor allem auch für die Jugendlichen in Selm. Sie brauchen Stimmrecht in den politischen Gremien. Im zukünftigen Haushaltssicherungskonzept werden soziale Leistungen gerade für junge Menschen immer weiter gekürzt. Das kann ich nicht mittragen. Ähnlich sieht es beim Umwelt- und Klimaschutz aus. Hier ist es aber dringend geboten, Geld in die Hand zu nehmen, um alle öffentlichen Gebäude energetisch zu sanieren und mit Photovoltaikanlagen auszustatten. Ebenso müssten die Parkplätze mit Photovoltaikanlagen überdacht werden. Weiterhin müssen unsere Ortskerne grüner werden. Der Stephanuspark in Bork und der Auenpark in Selm sind positive Beispiele, aber nicht ausreichend um in Selm ein gutes Klima zu schaffen und vor Starkregenereignissen zu schützen. Da ist als Negativbeispiel der Campus zu nennen, hier wurde eine viel zu große Fläche versiegelt, was im Sommer zur Überhitzung des gesamten Areals führt. Im Bereich Mobilität muss der öffentliche Nahverkehr verbessert werden (siehe Stellungnahme zum neuen Nahverkehrsplan). Zudem muss unser Radwegenetz besser und sicherer werden. Insbesondere in Selm Dorf und Bork ist es für Fahrradfahrende schwierig aufgrund der engen Straßen neben den Autos zu bestehen. An vielen Stellen fehlen außerdem gute Fahrradparkplätze, vor allem auch für Lastenräder.

Welche Momente sind dir besonders in Erinnerung geblieben? Die Arbeit an politischen Themen, vor allem aber den vielen gemeinsamen Projekten, die wir erfolgreich durchgeführt haben, zeigt den guten Zusammenhalt in unserer Gruppe. Alle arbeiten engagiert und motiviert mit und der Spaß kommt auch nicht zu kurz. Den hatten wir z.B. bei unserer Plakataktion im letzten Wahlkampf. Unser Stand auf dem Stadtfest wird von vielen Bürger*innen gern besucht, und wir kommen oft mit ihnen ins Gespräch. Dies gilt auch für die verschiedenen Aktivitäten zu unseren Wahlkampfveranstaltungen. Durch den Austausch und die gute Zusammenarbeit in der Gruppe werde ich immer wieder neu inspiriert und ermutigt unsere politischen Ziele zu verfolgen. Da ich auch im Rat tätig bin, ist dies besonders wichtig. Es ist nicht immer leicht hier unsere Themen einzubringen. Ohne die Zustimmung der anderen Fraktionen haben wir keine Möglichkeit unsere Anträge durchzusetzen. Das heißt, wir müssen Überzeugungsarbeit leisten, indem wir gute Gründe liefern. Auch gerade hier kommt es auf gute Zusammenarbeit an. Anträge und Tagesordnungspunkte, die in unserem Sinne entschieden wurden, bedeuten, dass wir uns mit grüner Politik für Selm durchsetzen konnten. Das heißt für mich, wir lenken den Fokus auf das nächste Ziel, das wir erreichen wollen:

  • Verbesserung der Sicherheit des Übergangs Campus/Sandforter Weg
  • Beschattung Spielplatz Auenpark
  • mehr Grün am Campus
  • Verbesserung der Sicherheit der Radverkehre in den Ortskernen Selm Dorf und Selm Bork,
  • Ausbau der Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden und über Parkplätzen…