In einer komplexen und vielfältigen Welt ist es entscheidend, dass unsere politischen Institutionen die Gesellschaft widerspiegeln. Vielfalt unter den Politiker*innen in Bundes- und Landtagen ist nicht nur erstrebenswert, sondern notwendig für eine funktionierende Demokratie. Eine diverse Vertretung spiegelt Geschlecht, ethnische Herkunft, Alter und sozialen Hintergrund wider. Wenn Bürger sehen, dass ihre Interessen repräsentiert werden, stärkt das das Vertrauen in die Politik und fördert das Zugehörigkeitsgefühl.

Politik steht oft vor komplexen Herausforderungen, die kreative Lösungen erfordern. Unterschiedliche Hintergründe bringen verschiedene Sichtweisen ein, was zu fundierteren Entscheidungen führt und das Risiko des Gruppendenkens verringert. Vielfalt fördert zudem eine lebendige Demokratie: Wenn verschiedene Stimmen Gehör finden, wird die Bürgerbeteiligung gestärkt und der soziale Zusammenhalt gefördert.

Die GRÜNE Frauenquote hat bereits einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht, indem sie mehr Vielfalt in den Bundestag und andere Parlamente gebracht hat. Durch die Arbeit unserer vielfaltspolitischen Sprecherin und des Diversitätsrats setzen wir uns aktiv für eine deutlichere Repräsentanz von Migrant*innen und Minderheiten ein.

Dennoch müssen wir feststellen, dass die erreichte Vielfalt noch nicht ausreicht. Die Hürden für Neueinsteigerinnen, in Landtage oder den Bundestag gewählt zu werden, sind nach wie vor hoch – auch innerhalb der GRÜNEN. Oft rekrutieren sich Parlamentarier*innen aus einem engen Kreis von Personen, die ihre Erfahrungen ausschließlich im Kontext von Parteien gesammelt haben. Während unsere Strukturen und Netzwerke viele Vorteile bieten, können sie auch Barrieren schaffen, die es Menschen aus unterschiedlichen Lebensrealitäten erschweren, Zugang zu politischen Ämtern zu finden.

Besonders besorgniserregend ist der Rückgang der Unterstützung bei Jungwähler*innen, trotz der hohen Anzahl an aktiven jungen Grünen in unseren Reihen. Wir müssen uns bewusst machen, dass ähnliche Herausforderungen alle Parteien betreffen – Apparatekinder dominieren das politische Geschehen.

Um dem entgegenzuwirken, haben wir Selmer GRÜNEN gemeinsam mit unserem Kreisverband Unna im Vorfeld Bundesdelegiertenkonferenz dafür plädiert, gezielt auf Quereinsteiger*innen setzen und deren wertvolle Erfahrungen aus Wissenschaft, Kultur, Sport und Wirtschaft in unsere Reihen integrieren. Ein Beispiel könnte eine „Arbeiterkind-Quote“ sein, um wichtige Perspektiven zu gewinnen. Wir ermutigen alle Kandidatinnen dazu, ihre beruflichen Erfahrungen jenseits des Grünen Tellerrands in ihren Bewerbungen hervorzuheben.

Für die Kommunalpolitik in Selm ist diese Vielfalt besonders wichtig. Unsere Stadt hat viele unterschiedliche Facetten und Bedürfnisse, die nur durch eine breite politische Vertretung angemessen berücksichtigt werden können. Der Aufruf „Du hast uns gerade noch gefehlt!“ ist heute aktueller denn je.

Wenn Ihr die GRÜNE Seite unserer Stadtpolitik auch bunter machen wollt, seid ihr herzlich willkommen! Schreibt uns unter