Mehr als nur Geschenke: Unsere Botschaften zum Weltfrauentag

11. März 2025

„Das habe ich gerade wirklich gebraucht“, sagt eine junge Frau, während sie auf den Zettel blickt. „Deine Stimme zählt. Deine Meinung ist wichtig!“ steht darauf geschrieben.

Mit Botschaften wie diesen, dazu Schokolade und Windrädern, sind wir am Samstag durch Selm gezogen – nicht nur, um Frauen eine Freude zu machen, sondern auch, um ihnen zu zeigen, dass ihre Stimme zählt. Denn Gleichberechtigung ist noch lange nicht erreicht, auch wenn manche das vielleicht glauben.

Das zeigt ein Blick in den aktuellen Bundestag: Der häufigste Name unter den Abgeordneten ist „Thomas“. Erst auf Platz 20 der Namensliste taucht eine Frau auf: „Julia“. Nur 32,4 % der Abgeordneten sind weiblich – ein Rückschritt im Vergleich zur vorherigen Wahlperiode.

Und in Selm? Noch düsterer: Unser Stadtrat besteht aktuell aus 6 Frauen und 26 Männern – das sind weniger als 20 % Frauenanteil. Dabei ist klar: Die Bevölkerung ist etwa zur Hälfte weiblich. Trotzdem sind Frauen in der Politik stark unterrepräsentiert.

Welcher Tag eignet sich besser, um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, als der Weltfrauentag?

Doch neben der politischen Botschaft war es uns auch wichtig, den Selmer*innen einfach eine kleine Freude zu bereiten. Und das ist uns gelungen! Die Reaktionen waren durchweg positiv, viele Frauen haben sich sogar überschwänglich bedankt. „Es war schön, in die überraschten und freudigen Gesichter zu blicken“, sagt unser Mitglied Lara Malberger. Über den Nachmittag hinweg ergaben sich zudem viele interessante Gespräche. Innerhalb kürzester Zeit waren all unsere Botschaften verteilt.

Und wir haben Lust auf mehr! Nächstes Jahr wollen wir die Aktion wiederholen – und ausbauen. Unser Plan: Zusätzlich ein Frauenfrühstück veranstalten, um noch direkter mit den Selmer*innen ins Gespräch zu kommen. Was bewegt sie? Was wünschen sie sich von der Politik in Selm?

Denn kleine Geschenke und Botschaften sind ein guter Anfang. Doch für echte Veränderung – und mehr Menschen in der Politik, die nicht Thomas heißen – braucht es mehr.